Amazonas Vanille – Geschichte, Herkunft, Anbau und Verarbeitung
Einleitung – Die Vanillesage
Die Herkunft der Vanille (ganz generell, nicht nur unserer Amazonas-Vanille) lässt sich wissenschaftlich, geschichtlich und durch Sagen nach Mexiko zurückführen.
Die Geschichte erzählt, dass auf einem Berg in der Nähe von Papantla der Tempel der Göttin Tonacayohua, der Schutzgöttin der Nahrung und des Ackerbaus, stand. Während der Herrschaft von König Teniztli III gebar eine seiner Frauen eine Tochter, deren Schönheit so groß war, dass sie Tzacopontziza („Heller Stern bei Sonnenaufgang“) genannt und dem Kult von Tonacayohua geweiht wurde.
Mit der Zeit verliebten sich ein junger Prinz namens Zkatan-Oxga („Junger Hirsch“) und Tzacopontziza, obwohl sie wussten, dass diese Liebe als Sakrileg galt und mit dem Tod bestraft wurde. Eines Tages verließ Tzacopontziza den Tempel, um Tortillas als Opfergabe zu holen, und floh mit dem Prinzen in die Berge. Doch bald erschien ein Monster, das sie mit einer Feuerwand umgab und befahl, zurückzukehren.
Zurück im Tempel wurden sie von zornigen Priestern erwartet und ohne Erklärung mit Pfeilen erschossen. Ihre Leichen wurden in ein Tal geworfen, wo aus dem Boden, den ihr Blut benetzte, eine Pflanze zu wachsen begann. Bald wuchs dort ein Baum, um den sich eine kräftige Orchidee rankte. Ihre Blätter waren zart und elegant, und die Pflanze nahm die Form einer Frau an, die im Arm ihres Geliebten lag.
Eines Tages erschienen an der Orchidee kleine Blüten, die einen betörenden Duft verströmten. Die Priester und das Volk kamen, angezogen von diesem wundervollen Geruch, und sahen, dass die Blüten sich in lange, dünne Früchte verwandelten. Diese Früchte, als sie reiften, verströmten ein süßes, zartes Aroma, das an die unschuldige Seele von Tzacopontziza erinnerte.
So entstand die Vanille, die in Totonac als „Caxixanath“ (Geheimnisvolle Blume) bekannt ist – eine heilige Pflanze und eine göttliche Gabe in den Tempeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Was macht Amazonas Vanille so besonders?
- Geschichte der Vanille: Von der Entdeckung bis heute
- Arten von Vanille: Ein Überblick
- Inhaltsstoffe und Wirkung der Vanille
- Permakultur vs. Monokultur: Nachhaltiger Amazonas-Vanille-Anbau
- Sozioökonomische Bedeutung für die Kichwa Bevölkerung
- Verarbeitung der Amazonas-Vanille: Vom Anbau bis zum Endprodukt
- Fazit: Amazonas-Vanille als nachhaltiges Superfood der Zukunft
1. Einführung: Was macht Amazonas Vanille so besonders?
Auch, wenn die Sage über die Entstehung der Vanille eventuell etwas befremdlich sein mag, so ist klar: Vanille ist eine Zutat, die wohl jedem schmeckt.
Im Falle unserer GUYA Amazonas Vanille aus dem Regenwald Ecuadors handelt es sich um eine ganz besondere Sorte, die als endemische Vanille-Pflanze nur hier vorkommt.
Im Gegensatz zu anderen Vanille-Sorten wie der Bourbon-Vanille, oder der Tahiti-Vanille ist die Amazonas-Vanille deutlich intensiver im Geschmack und Geruch. Mehr dazu im Abschnitt Inhaltsstoffe.
Unsere Amazonas Vanille wird im Permakulturen gemeinsam mit anderen Pflanzen wie Zitronengras, Guayusa, Kakao, Ishpingo, Jackfruit, Zuckerrohr, Yuka und dutzenden weiten Nutzpflanzen kultiviert.
Der genaue Sorten-Name unserer GUYA Amazonas-Vanille ist „Vanilla Odorata”
2. Geschichte der Vanille: Von der Entdeckung bis heute
Die Vanilleschote wurde erstmals von den Totonaken entdeckt, einem indigenen Volk, das in der Region des heutigen Mexikos lebte. Schon im 15. Jahrhundert nutzten die Totonaken die Vanille in ihren Ritualen und als Aroma für ihre Speisen. Die Azteken übernahmen die Vanille später und verwendeten sie, um ihre Schokoladengetränke zu verfeinern. Als Hernán Cortés 1519 Mexiko eroberte, brachte er die Vanille und den Kakao nach Europa, wo sie große Begeisterung hervorriefen.
Die Vanilleschote wurde von den Spaniern nach Europa gebracht, nachdem Hernán Cortés sie von den Azteken kennengelernt hatte. Zunächst wurde sie in Spanien und später in ganz Europa als exquisites Gewürz eingeführt. Besonders in der französischen und spanischen Küche fand die Vanille schnell großen Anklang. Lange Zeit war Mexiko das einzige Land, in dem Vanille kultiviert wurde, bis sie im 19. Jahrhundert auch auf anderen Kontinenten angebaut wurde.
Heute sind etwa 110 Vanillearten bekannt, die meisten davon sind epiphytische Orchideen. Die weltweit größte Vanilleproduktion findet auf Madagaskar und in den umliegenden Inseln im Indischen Ozean statt, wo die berühmte Bourbon-Vanille angebaut wird.
3. Arten von Vanille: Ein Überblick
Sorte | Herkunft | Besonderheit |
---|---|---|
Vanilla planifolia (Bourbon-Vanille) | Madagaskar, La Réunion | intensive Aromatik |
Vanilla tahitensis (Tahiti-Vanille) | Französisch-Polynesien | Milder, blumiger Geschmack, geringer Vanillingehalt |
Vanilla pompona | Mittel- und Südamerika | Große, kräftige Schoten, intensiver Duft, aber weniger beliebt für die Küche |
Amazonas-Vanille (Vanilla odorata | Amazonas-Region | Würziges Aroma, nachhaltiger Anbau in Regenwald-Permakulturen, höchster Vanillegehalt |
Vanilla mexicana | Mexiko | Historische Bedeutung als erste in Europa eingeführte Sorte, dezentes Aroma |
3.1. Vanilla planifolia (Bourbon-Vanille)
Die Vanilla planifolia, besser bekannt als Bourbon-Vanille, stammt ursprünglich aus Mexiko, wird heute aber hauptsächlich auf Madagaskar und der Insel La Réunion angebaut. Diese Sorte ist weltweit die am häufigsten verwendete und zeichnet sich durch ihren hohen Vanillingehalt und ein intensives, süßes Aroma aus. Sie ist die Grundlage für die meisten Vanilleprodukte, die in der Küche und in der Lebensmittelindustrie verwendet werden.
3.2. Vanilla tahitensis (Tahiti-Vanille)
Die Vanilla tahitensis stammt aus Französisch-Polynesien, insbesondere aus Tahiti. Diese Sorte unterscheidet sich von der Bourbon-Vanille durch ihren milderen, blumigen Geschmack und einen geringeren Vanillingehalt. Aufgrund ihres einzigartigen Aromas wird sie besonders in der gehobenen Küche und Parfümherstellung geschätzt, obwohl sie seltener verwendet wird als die Vanilla planifolia.
3.3. Vanilla pompona
Diese Vanilleart ist in Mittel- und Südamerika beheimatet und zeichnet sich durch ihre großen, dicken Schoten aus. Sie hat einen sehr intensiven Duft, wird aber in der Lebensmittelindustrie weniger verwendet als die anderen Sorten. Wegen ihrer großen Schoten ist sie jedoch in der Parfümindustrie und für dekorative Zwecke beliebt. Ihre Aromaqualität gilt als weniger raffiniert, aber sie bleibt eine wichtige, traditionelle Vanillequelle.
3.4. Amazonas-Vanille (Vanilla odorata)
Die Vanilla odorata wächst vor allem in der Amazonas-Region Ecuadors und ist für ihr würziges, kräftiges Aroma bekannt. Was die Amazonas-Vanille besonders auszeichnet, ist ihr Anbau in nachhaltigen Permakulturen, was zur Erhaltung der Biodiversität des Amazonas beiträgt. Sie gilt als umweltfreundliche Alternative zur Bourbon-Vanille, da sie in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften angebaut wird. Sie besitzt einen der höchsten Vanillegehalte – mehr als Bourbon-Vanille und ist dementsprechend intensiver im Geschmack und Geruch.
3.5. Vanilla mexicana
Die Vanilla mexicana ist historisch von großer Bedeutung, da sie die erste Vanillesorte war, die nach Europa gebracht wurde. Sie stammt aus Mexiko und hat ein dezenteres Aroma im Vergleich zu Vanilla planifolia. Diese Sorte wird heute weniger häufig verwendet, hat aber weiterhin kulturellen und historischen Wert, insbesondere in der mexikanischen Küche.
4. Inhaltsstoffe und Wirkung der Vanille
Die drei Hauptbestandteile von Vanille sind:
- Vanillin (Die GUYA Amazonas-Vanille hat ca. 3% und gehört damit zu den stärksten Vanille-Sorten)
- Eugenol
- Cumarine
4.1. Wirkung der Inhaltsstoffe
Vanillin ist der Hauptinhaltsstoff der Vanille und verantwortlich für den charakteristischen süßen Duft und Geschmack. Es hat antioxidative Eigenschaften und kann eine beruhigende Wirkung auf den Körper haben. Zudem wird Vanillin oft in Aromatherapien verwendet, um Stress und Angst zu reduzieren.
Eugenol ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vanille, der für seine antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Es wird häufig in der Naturheilkunde eingesetzt, um leichte Schmerzen zu lindern und die Verdauung zu fördern.
Cumarine verleihen der Vanille ihr warmes, süßliches Aroma. In großen Mengen können Cumarine schädlich sein, doch in den üblichen Konzentrationen von Vanilleprodukten wirken sie leicht blutdrucksenkend und entspannend.
5. Permakultur vs. Monokultur: Nachhaltiger Amazonas-Vanille-Anbau
Unsere GUYA Amazonas-Vanille wird in Permakulturen der Kichwa Indigenen Ecuadors angebaut. Wir haben einen ausführlichen Artikel zu Permakulturen und dem Unterschied zu einfachem Bioanbau.
Anbaumethode | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Permakultur | Fördert Biodiversität, schont Böden, langfristige Nachhaltigkeit | Aufwendiger in der Pflege, geringere Erträge pro Fläche |
Monokultur | Hohe Erträge, einfacher zu verwalten | Bodendegradation, Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten, Verlust der Biodiversität, hohe Kosten aufgrund von Düngern und Pestiziden. |
5.1. Unterschiede zwischen Permakultur und Monokultur
Der Hauptunterschied zwischen Permakultur und Monokultur liegt in der Art des Anbaus. In der Permakultur werden verschiedene Pflanzen und Tiere in einem natürlichen Kreislauf miteinander integriert, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und ein gesundes Ökosystem zu fördern.
Monokulturen hingegen konzentrieren sich auf den Anbau nur einer Pflanzenart auf großen Flächen, was zwar hohe Erträge bringt, aber auf Kosten der Umwelt geht.
5.2. Vorteile der Permakultur
Permakultur bietet zahlreiche Vorteile, hauptsächlich im Hinblick auf die Umwelt. Sie fördert die Biodiversität, da verschiedene Pflanzen- und Tierarten auf derselben Fläche harmonisch zusammenleben. Dies verbessert die Bodenqualität, da der Boden nicht einseitig belastet wird.
Die Permakultur reduziert auch die Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln und Pestiziden, was zu einem natürlicheren und nachhaltigeren Anbau führt. Zudem trägt die Permakultur zum langfristigen Erhalt von Anbauflächen bei, da der Boden nicht ausgelaugt wird.
5.3. Nachteile der Monokultur
Monokulturen bringen zwar hohe Erträge, haben jedoch viele Nachteile. Einer der größten Nachteile ist die Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten, da das Fehlen von Pflanzenvielfalt es Schädlingen leicht macht, sich auszubreiten.
Um diese Probleme zu bekämpfen, werden oft Pestizide in großen Mengen eingesetzt, was zu einer Bodenverschlechterung und dem Verlust von Nährstoffen führt. Langfristig führt die Monokultur auch zu einer Abnahme der Bodenfruchtbarkeit, was bedeutet, dass immer mehr chemische Düngemittel eingesetzt werden müssen, um die Erträge aufrechtzuerhalten. Dieser Prozess ist weder umweltfreundlich noch nachhaltig.
5.4. Wichtigkeit der Permakultur im Amazonas
Insbesondere im Amazonas-Regenwald ist die Landwirtschaft als Permakultur mehr als wichtig. Die Böden des Amazonas-Becken sind nur in den ersten paar Zentimetern der Erdschicht fruchtbar.
Das Abholzen des Waldes und Ersetzen durch eine Monokultur würde die Böden binnen weniger Monate auslaugen und eine unfruchtbare Erdmasse zurücklassen, die anschließend mit viel Düngemittel und Maschinenkraft bewirtschaftet werden muss.
Die indigene Chakra-Landwirtschaft, uns besser als Permakultur bekannt, ist daher insbesondere bei Produkten aus Regenwaldregionen wichtig.
6. Sozioökonomische Bedeutung für die Kichwa Bevölkerung
Für die indigene Kichwa Bevölkerung ist der Anbau von Amazonas Vanille eine wichtige Einnahmequelle. Durch den nachhaltigen Vanilleanbau in Permakulturen können die Kichwa ihre traditionellen Lebensweisen beibehalten und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile erzielen.
Dies bietet ihnen nicht nur eine weitere Stufe zur finanziellen Stabilität, sondern hilft auch dabei, ihre Kultur und ihren Lebensraum im Amazonas zu schützen. Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen wie GUYA stärkt die lokalen Gemeinschaften und fördert nachhaltige Landwirtschaft im Amazonasgebiet.
Die Vision von GUYA ist es, den Amazonas-Regenwald durch Permakulturen in der Biodiversität so gut es geht zu schützen. Aus diesem Grund findest du in unserem Shop dutzende Produkte, die allesamt aus den Chakra-Waldgärten der Kichwa stammen.
7. Verarbeitung der Amazonas-Vanille: Vom Anbau bis zum Endprodukt
7.1. Bestäubung und Wuchs der Vanille bis zur Reife
Die Bestäubung der Vanillepflanze ist ein aufwendiger Prozess, der in vielen Anbaugebieten manuell erfolgt, da die natürlichen Bestäuber der Vanille, bestimmte Bienenarten, oftmals nicht ausreichend vorhanden sind.
Sobald die Blüte bestäubt ist, entwickelt sich eine grüne Schote, die etwa 7 bis 9 Monate benötigt, um vollständig auszureifen.
7.2. Verarbeitungsschritte nach der Ernte bis zum fertigen Produkt
Nach der Ernte beginnt ein komplexer Verarbeitungsprozess, um aus den frisch geernteten Vanilleschoten das charakteristische Aroma und die gewünschte Konsistenz zu gewinnen.
Dieser Prozess kann mehrere Monate dauern und umfasst verschiedene Schritte, die essenziell sind, um die Vanille für den Konsum vorzubereiten. Jeder Schritt trägt dazu bei, das Aroma zu intensivieren und die Schoten haltbar zu machen.
Schritt | Beschreibung |
---|---|
Schwitzen | Die Schoten werden in heißen Wasser oder unter Sonneneinstrahlung behandelt, um den Fermentationsprozess zu starten. |
Fermentation | Die Schoten werden in Tücher eingewickelt und fermentieren mehrere Tage, wodurch sich das charakteristische Vanillearoma entwickelt. |
Trocknung | Die Schoten werden an der Sonne getrocknet, bis sie den idealen Feuchtigkeitsgehalt erreicht haben. |
Reifung | Die Vanilleschoten lagern für mehrere Monate, um das Aroma weiter zu intensivieren und die gewünschte Konsistenz zu erlangen. |
Sortierung und Verpackung | Die Schoten werden nach Qualität sortiert und in Behälter verpackt, um für den Verkauf bereit zu sein. Für unser GUYA-Vanillepulver werden die Schoten anschließend weiter getrocknet und dann pulverisiert. |
8. Fazit: Amazonas-Vanille als nachhaltiges Superfood der Zukunft
Amazonas Vanille ist mehr als nur eine Zutat – sie steht für nachhaltigen Anbau, den Schutz der Biodiversität und die Unterstützung indigener Gemeinschaften.
In einer Welt, die zunehmend nach umweltfreundlichen Alternativen sucht, zeigt unsere Amazonas Vanille, wie natürliche Zutaten im Einklang mit der Natur produziert werden können.
Für GUYA ist diese Vanille ein Beispiel dafür, wie wir durch verantwortungsvolle Beschaffung und nachhaltige Landwirtschaft hochwertige Produkte schaffen, die sowohl für den Konsumenten als auch für den Planeten von Vorteil sind.